Sebastian Praus
DESGphoto / L. Hagen
Die ganze Nacht zu Dienstag waren die Eismeister der neuen Freiberger-Arena in Dresden im Einsatz: Nachdem am Montagabend das offizielle Logo und die Bahnmarkierungen “aufgemalt” wurden, musste Schicht für Schicht neues Eis aufgetragen werden, damit morgens um acht das erst offizielle Training stattfinden konnte. Fast alle der 160 Sportler aus 25 Nationen sind bereits in der Elbestadt. Am Freitag beginnt hier das Weltcup-Finale, die Entscheidungen fallen am Sonnabend und Sonntag (jeweils ab 14 Uhr).
Um 11 Uhr gingen am Dienstag die zwölf deutschen Weltcup-Starter zum Training aufs Eis, da richtet sich schon ungewohnt viele Kameras auf sie. Danach stellten sie sich der einheimischen Presse und strahlten ein Selbstbewusstsein aus, als wären sie schon Weltspitze. Die wird allerdings weiter von Südkorea, China, den USA und Kanada bestimmt – aber hin und wieder "ärgern" wollen die Deutschen die Top-Nationen schon.
Dass sie dies können, haben sie beim jüngsten Weltcup in Sofia gezeigt: Die Herren erreichten das Finale und wurden Dritter, de Damen verfehlten den Einzug in den Endlauf nur haarscharf und gewannen dann das B-Finale. "Mit den Staffel können wir viel erreichen, auch hier in Dresden und dann bei der WM in Wien", sagte Bundestrainer Éric Bédard, "unsere Saisonhöhepunkte war auf die Höhepunkte im Februar und März ausgerichtet, nicht auf die EM im Januar. Das wird auch im nächsten Jahr so sein. Ich hoffe, dass s dann vielleicht die erste olympischen Shorttrack-Medaille für Deutschland gibt."
Ein schweres Ziel, denn noch sind die Staffeln Südkoreas oder Kanadas um Sekunden besser. Aber die Deutschen haben den Abstand verkürzt. Das wollen sie auch beim Heim-Weltcup in Dresden unter Beweis stellen. "Es ist ein gewisser Druck, aber ich glaube, dass die Motivation überwiegt", sagt Paul Herrmann, "und ich glaube, dass viele Zuschauer kommen werden." Wer Dresdner Zeitungen aufschlägt, kann sich mit eigenen Augen davon überzeugen: Shorttrack ist täglich ein Thema in der Sachsenmetropole, so sehr wie nie.
Éric Bédard ist überzeugt, dass es die Zuschauer nicht bereuen werden. "Shorttrack bietet so viel Spannung und Action, gerade, wenn die Weltspitze da ist", so der Kanadier, in dessen Heimat Shorttrack populärer ist als Eisschnelllauf, "wer es einmal live gesehen hat, wird es immer wieder sehen wollen."
Eintrittskarten zum Preis von 8 Euro (Einzel) und 20 Euro (Familie) sind für beide Entscheidungstage gültig (zu den Vorläufen am Freitag ist der Eintritt frei). Karten über www.worldcupshorttrack.de und an der Tageskasse.