Wenig Zeit für Freundin Jana

AUTHOR: Gastauthor Wednesday, June 4, 2008 TOPIC: Eisschnelllauf

DESGphoto Stefan Heythausen DESGphoto / L. Hagen

Natürlich, auch auf den Anhöhen der Allgäuer Berge ist es sehr warm in diesen Tagen. Und dann Krafttraining – muss das denn sein? „Ja, klar, kein Problem. Wir haben unsere Übungsgeräte hier im Berghaus Schönblick auf die Terrasse gestellt. Da lässt es sich aushalten, und die herrliche Aussicht entschädigt für das Schwitzen“, sagt Stefan Heythausen, der im letzten Winter mit seinen Team-Pursuit-Kameraden die erste WM-Medaille deutscher Männer seit 2000 einfuhr.

„Nach der Saison war ich mit meiner Freundin Jana Neubert erst einmal im Urlaub, Schnorcheln in Ägypten. Dann ging es schon wieder nach Berlin, zuletzt zum Radtraining nach Mallorca und jetzt nach Oberstdorf. Das Reisen macht Spaß, denn diese Trainingslager bieten neue Anreize.“ Der Überschwang vom Bronze-Coup in Nagano ist längst wieder konzentrierter Arbeit gewichen. „Denn im nächsten Winter möchten wir erneut mit der Mannschaft aufs Treppchen, außerdem will ich in Einzelrennen gute Leistungen zeigen, wie bei meinem 5. Platz beim Weltcup in Moskau“ (1500 m).

Der Westfale hat seinen Wohnsitz noch in Nettetal gemeldet, pendelt aber ständig zwischen seiner sportlichen Heimat Berlin und Chemnitz, dem Wohnort seiner Jana. Sie ist ebenfalls Leistungssportlerin, ihre Leichtathletik-Disziplin sind die 400 m. Beide hatten sich einst bei der Bundespolizei kennen gelernt, wo Stefan Heythausen vor zwei Jahren seine Prüfung zum Polizeimeister abgeschlossen hat.

Aber momentan bleibt kaum Zeit für Zweisamkeit. „Neu ist die Trennung des zuletzt angewachsenen Kaders in A- und B-Gruppen. Das hat den Vorteil, dass nun nur noch zehn Sportler miteinander trainieren. Noch akribischer, noch intensiver. Die Trainer haben mehr Zeit, auf jeden einzelnen einzugehen. Auf Mallorca habe ich den Unterschied sofort gespürt. Wir haben superkonzentriert gearbeitet“, erklärt der Blondschopf, für den der Erfolg von Japan eine Art Initialzündung darstellt. „Das war das Zeichen, dass wir auch in Zukunft um Medaillen kämpfen können. Zuvor wurden wir belächelt, wenn wir von Edelmetall gesprochen hatten.“

Entsprechend optimistisch blickt Heythausen, der gerade 27 wurde und schon fast der „Methusalem“ in Bundestrainer Bart Schoutens Kader ist, kommenden Aufgaben entgegen. „Neue Ziele wollen wir jetzt nicht formulieren. Klar ist aber, dass die Einzelstrecken-WM auch im nächsten Winter unser wichtigster Wettkampf ist – zumal sie in Vancouver stattfindet.“ Und dort haben die DESG-Männer im Februar 2010 bekanntlich etwas vor…

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