Stenogramme von den Deutschen Meisterschaften

AUTHOR: Redaktion Sunday, January 8, 2006 TOPIC: Eisschnelllauf

Nominierung Mehrkampf-EM (13.-15. Januar in Hamar)

Damen: Anni Friesinger (unter Vorbehalt wg. Verletzung), Claudia Pechstein, Daniela Anschütz-Thoms, Lucille Opitz. Möglicher Nachrücker: Katrin Mattscherodt.

Herren: Tobias Schneider, Marco Weber, Robert Lehmann

Nominierung Sprint-WM (21./22. Januar in Heerenveen)

Damen: Anni Friesinger (unter Vorbehalt, Alternative zu Start in Hamar), Sabine Völker, Jenny Wolf, Judith Hesse. Möglicher Nachrücker: Pamela Zoellner.

Herren: Dino Gillarduzzi, Anton Hahn. Möglicher Nachrücker: Frank Steiner.

Stimmen von den Deutschen Meisterschaften in Erfurt

Claudia Pechstein (Berlin), Mehrkampf-Meisterin: Eigentlich hätte man ja noch das Plakat ändern müssen, denn von den drei Sportlern läuft ja hier keiner. Ich habe immer gesagt, wenn ich gesund bin, laufe ich die Meisterschaften. Ich bin froh, dass ich gesund bin, und das war ein wichtiger Trainingswettkampf auf dem Weg nach Turin. Die 1000 Meter waren richtig gut. Von mir aus könnte es schon losgehen, ich kann es kaum erwarten. Doch es sind noch 35 Tage, und es wird nächste Woche interessant, bei den EM auf die Holländer zu treffen.

Judith Hesse (Erfurt), Sprint-Meisterin: Für mich war das die letzte Chance, noch um eine Olympiafahrkarte zu kämpfen, und ich bin riesig froh, die Quali für die Sprint-WM geschafft zu haben.

Tobias Schneider (Berlin), Mehrkampf-Meister: Ich fühle mich gut und Form und versuche, durch Leistung zu überzeugen, und das ist mir diesmal wohl auch gelungen. Das Hickhack um die möglichen 5000-m-Starter in Turin finde ich auch ärgerlich, aber ich versuche mich da rauszuhalten. Für mich hat das Mannschaftsrennen in Turin große Bedeutung, ich würde aber natürlich auch gern die 5000 m laufen. Da das ein paar Tage vor dem Mannschaftsrennen ist, macht meiner Meinung nach nichts aus, vorausgesetzt, man ist topfit. Darüber denke ich aber jetzt nicht groß nach, jetzt kommt erst einmal die EM, und das ist der Endkampf, also Teilnahme 10’000 Meter mein Mindestziel. Es geht ja auch um deutsche Startplätze bei der WM und bei den nächsten EM.

Dino Gillarduzzi (Inzell): Ich bin froh, dass ich den Meistertitel geholt habe, aber der bei weitem wichtigere Wettkampf sind die Sprint-WM in zwei Wochen. Dort will ich versuchen, mich noch mit entsprechenden Leistungen für einen Olympiastart zu empfehlen.

Lucille Opitz (Berlin): Ich bin riesig froh über meine Leistung, vor allem über 3000 m, denn damit dürfte ich ein Olympiaticket für die Mannschaft ergattert haben.

Danny Leger (Inzell): Sieht ganz so aus, als ob ab jetzt ich ein ehemaliger Eisschnellläufer bin. Denn nachdem mir die Qualifikation zu den EM nicht gelungen ist, gibt es keinen Wettkampf mehr für mich in diesem Jahr. Und nächstes Jahr möchte ich schon als Trainer arbeiten.

Rene Taubenrauch (Erfurt): Diese Saison ist so etwas wie der Tiefpunkt meiner Karriere. Und weil es tiefer fast nicht mehr geht, will ich so nicht abtreten. Es kann ja nur noch wieder bergauf gehen.

Marco Weber (Chemnitz): Ich kämpfe um meine Chance auf ein Olympiaticket. In Hamar will ich noch mal angreifen.

Jenny Wolf (Berlin): Bei den Sprint-WM will ich auf jeden Fall starten, auch wenn mir die 1000 m nicht so liegen. Über 500 Meter, wo ich bei Olympia ganz vorn mitlaufen will, ist es noch einmal ein Kräftemessen mit der Weltspitze. Und 800-m-Läufe mache ich im Training sowieso regelmäßig, da können noch zweimal 1000 in Heerenveen auch nicht schaden.

Jörg Dallmann (Erfurt): Deutscher Vizemeister ist schön, EM-Teilnahme ist auch schön – aber das schönste wäre eben Olympia, und deshalb verzichte ich auf meinen EM-Start, um mich auf das Stechen um den fünften Mannschaftsplatz am 21. Januar zu konzentrieren. Da geht es um Alles oder nichts, da nützt mir kein noch so guter EM-Platz vorher. Olympia ist einfach das Größte.

Splitter von den “Deutschen”

Stimmung. Obwohl zahlreiche Stars, darunter die einheimischen Mannschaftsweltmeister Daniela Anschütz-Thoms und Sabine Völker, ihre Teilnahme an den Deutschen Meisterschaften abgesagt hatten, kamen mehrere Hundert Zuschauer in die Gunda-Niemann-Stirnemann-Halle und sorgten zeitweise für gute Stimmung auf der Zielgeraden.

Stechen. DESG-Sportdirektor Günter Schumacher gab am Rande der DM bekannt, das der offene freie Platz für das Mannschaftsrennen in Turin am 21.Januar in Erfurt zwischen Jan Friesinger und Jörg Dallmann ausgelaufen wird. Im Kampf um den fünften Platz in der Damenmannschaft hat sich hingegen bereits in Erfurt Lucille Opitz klar gegen Katrin Kalex durchgesetzt.

Fans. Sogar bei den Deutschen Meisterschaften wer eine Gruppe Eisschnelllauf-Fans aus den Niederlanden nach Erfurt gekommen. Als Dankeschön für ihre Treue erhielten sie von den Gastgebern teilweise freien Eintritt bei den Junioren-WM, die vom 10. bis 12. März in der Gunda-Niemann-Stirnemann-Halle stattfinden.

Verletzung. Der Grefrather Stephan Heythausen hat sich bei einem Sturz in die Bande Prellungen im Hinterkopf- und Halsbereich zugezogen, so dass er den Wettkampf nicht fortsetzen konnte. Die weitere Olympiavorbereitung ist aber nicht gefährdet.