Kleiner Mann ganz Groß

Semion Elistratov DESGphoto / L. Hagen

Der Finaltag des dritten Shorttrackweltcups sah viele Favoritensiege und einen nahezu sensationellen Ausgang des zweiten 500 Meter Laufs bei den Herren. Der Russe Semen Elistratov nutzte die sich ihm gebotene Chance und erreichte nicht nur erstmals ein Finale, sondern gewann es auch noch.

Der nur 1,60 Meter große Russe, ist erst 20 Jahre alt und fiel bisher eher mit besseren Leistungen auf den langen Strecken auf. In der Vorsaison wurde er Elfter beim 1500 Meter Weltcup in Marquette, was bis dato auch seine beste Platzierung war. Der Mann aus Ufa erreichte das Viertelfinale nur über die Zeitregel, nachdem er im Vorlauf als Dritter keine Chance hatte. Im Viertelfinale setzte er sich überaschend als Sieger durch, ehe er im Halbfinale de facto konkurrenzlos ins Finale lief. Dem Koreaner Lee konnte er nicht folgen, der Chinese Gong wurde nach Behinderung des Kanadiers Beaulieu mit einem Penalty bestraft und der Kanadier selbst war nach seinem Sturz zu weit weg von der Spitze. Im Finale behinderten sich die Favoriten gegenseitig, der Chinese Han kam zu Fall, Topfavorit Lee wurde mit einem Penalty bestraft und plötzlich lag Elistratov in Führung und lief vor dem Kanadier Beaulieu und dem Japaner Sakazume als Sieger durchs Ziel.

Torsten Kröger war im Vorlauf unter anderem an Elistratov gescheitert, in den Hoffnungsläufen kam das Aus im Halbfinale, am Ende Rang 21 für den Rostocker und Platz 30 für Robert Becker.

Obwohl in China nicht am Start, verteidigte der Kanadier Tremblay seine Weltcupführung vor den beiden Chinesen  Liang und Han.

Über die 1000 Meter gab es im Finale den Länderkampf Korea gegen Frankreich. Vor der Saison wäre das eine Überraschung gewesen, mittlerweile hat man sich an die starken Franzosen gewöhnt.  Es siegte am Ende der Koreaner Kim vor den beiden Franzosen Fauconnet und Chataignier. Paul Herrmann wurde im Finale des Hoffnungslaufes mit einem Penalty bestraft und kam so auf Rang 19. Christoph Milz zahlte erneut Lehrgeld, mehr als Platz 33 ist zur Zeit noch nicht drin.

Im Gesamtweltcup führt der Franzose Fauconnet mittlerweile deutlich vor den beiden US-Amerikanern Jayner und Lobello.

Die 500 Meter der Frauen waren erneut fest in chinesischer Hand, Zhao siegte vor Fan und der Koreanerin Kim. Auf dieser Strecke sorgte die Polin Patrycja Mailiszewska als Vierte für eine große Überraschung. Davon waren Elisa Lenke und Josephine Meschnik noch ein Stück entfernt, am Ende die Plätze 23 und 24.

Im Gesamtweltcup liegen Zhao und Fan nun vor der Siegerin der ersten beiden Weltcups, Marianne St.Gelais aus Kanada, in Führung.

Die 1000 Meter entschied die Koreanerin Shin-Young Yang vor der Kanadierin Drolet und der Chinesin Zhou für sich. Bianca Walter schied im Halbfinale des Hoffnungslaufes aus, die Dresdnerin belegt am Ende Platz 22. Für Julia Riedel wurde es der 24.Platz.

In der Weltcupwertung blieb die US-Amerikanerin Katherine Reutter in Führung vor Zhou und Lana Gehring (USA).

Für die deutschen Staffeln rückt die WM-Qualifikation trotz ansprechender Leistungen in weite Ferne. Die Herren wurden im B-Finale hinter den Niederländern Zweiter und insgesamt Sechster.  Zwar qualifizieren sich neben Gastgeber Großbritannien am Ende die ersten Sieben im Weltcup, allerdings zählen dort nur die besten vier Ergebnisse. Im Moment liegt das DESG-Team auf dem achten Platz, allerdings werden die Koreaner noch vorbeiziehen. Um den Sprung in die Top-7 zu erreichen, werden in den letzten drei Weltcups zwei Finalteilnahmen schon fast zur Plicht.

Gleiches gilt für die Frauen, die in Changchun auf den siebten Platz liefen, aber ebenfalls keine Top-Platzierung aufzuweisen haben.

In Changchun siegten die kanadischen Herren vor den USA und Korea. Bei den Frauen gewann Korea vor China und den starken Niederländerinnen.

Am kommenden Wochenende findet im chinesischen Shanghai der vierte Weltcup statt. Dann gibt es eine Wettkampfpause, ehe im Januar die Europameisterschaften und im Februar die letzten beiden Weltcups ausgetragen werden. Das Finale findet vom 17.Februar an in Dresden statt.

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